Pressespiegel Internationale Hochschulwelt - Europa |
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Liebe Leserinnen und Leser,
im aktuellen Wintersemester 2022/23 sind in Deutschland so viele internationale Studierende eingeschrieben wie noch nie zuvor. Das ergab die jährliche Schnellabfrage des DAAD und die darauf basierende Prognose für ganz Deutschland. Auch die Zahl der internationalen Studienanfängerinnen und -anfänger erreicht laut DAAD-Prognose aller Voraussicht nach einen neuen Höchststand und liegt somit erstmals über dem Vor-Corona-Niveau des Wintersemesters 2019/20.
Ein ehrgeiziges Ziel für das Jahr 2025 hat sich Frankreich gesteckt: 500.000 internationale Studierende sollen dann im Land aufgenommen und ausgebildet werden. Frankreich setzt dabei auf eine verstärkte internationale Zusammenarbeit im Hochschul- und Forschungsbereich, speziell mit Indien. Bereits jetzt tragen internationale Studierende bis zu 5 Milliarden Euro zur französischen Wirtschaft bei, wie eine aktuelle Studie zeigt. Im Gegensatz dazu ist man sich im Vereinigten Königreich offenbar uneins, ob man mehr oder weniger internationale Studierende aus dem Ausland an ihren Universitäten aufnehmen möchte. Die Äußerungen verschiedener Regierungsmitglieder sowie die Schlagzeilen britischer Medien nach einem Briefing für politische Korrespondentinnen und Korrespondenten senden – angesichts hoher Migrationszahlen im Land – eher ablehnende Signale. Eindeutig ablehnend gegenüber internationalen Studierenden sind hingegen derzeit die Meldungen, die aus den Niederlanden zu vernehmen sind. Dort haben Abgeordnete ihre Regierung aufgefordert, die aktive Anwerbung internationaler Studierender aus dem Ausland durch niederländische Hochschulen zu unterbinden. Hintergrund ist die Befürchtung, die hohen Zahlen gingen zu Lasten der Qualität und Kapazität der Hochschulausbildung einheimischer Studierender. In diesem Jahr riefen mehrere Universitäten internationale Studierende dazu auf, ihren Studienplatz in den Niederlanden nur anzutreten, wenn sie zuvor eine Wohnung gefunden hätten. Bildungsminister Robbert Dijkgraaf will laut Medienberichten Anfang 2023 Vorschläge zum "Management" der internationalen Studierendenzahlen vorlegen. Vier Jahre nach der Verabschiedung der sogenannten „Verfassung für die Wissenschaft“ durch die Regierung in Polen wird dort nun diskutiert, ob die Reformen die beabsichtigte Wirkung hatten. Unter anderem sollte das polnische Hochschulsystem besser an EU-Standards angepasst werden. Die Meinungen zum Erfolg der Reform gehen dabei auseinander. Das Europäische Parlament hat derweil ein ständiges Forum ins Leben gerufen, das über neue Strategien und Gesetze zum Schutz der Wissenschaftsfreiheit in der EU diskutieren soll. Unter anderem soll es Einschränkungen Forschender in Europa überwachen.
Wir wünschen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit, einen guten Rutsch ins neue Jahr und wie immer eine anregende Lektüre! Ihr Team des DAAD-Kompetenzzentrums Internationale Wissenschaftskooperationen |
Deutschland: Neuer Höchststand bei Zahl der internationalen Studierenden im Wintersemester Wie schon in den beiden letzten Jahren hat der DAAD im Dezember eine Schnellabfrage zur Zahl der internationalen Studierenden in Deutschland durchgeführt, an der sich 180 Hochschulen aus ganz Deutschland beteiligten. Auf Basis dieser Rückmeldungen prognostiziert der DAAD einen neuen Höchststand der Studierendenzahlen, sowohl in Bezug auf die neu eingeschriebenen als auch in Bezug auf die Gesamtzahl der internationalen Studierenden. Im Interview auf dem Blog von "Wissenschaft weltoffen" erläutert DAAD-Experte Dr. Jan Kercher u.a., warum es eine gute Nachricht ist, dass die Gesamtzahl der internationalen Studierenden dabei aber deutlich weniger stark angestiegen ist als im letzten Wintersemester.
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Durch eine verstärkte internationale Zusammenarbeit im Hochschul- und Forschungsbereich möchte Frankreich bis 2025 500.000 internationale Studierende aufnehmen. Das wären rund 100.000 mehr als aktuell, 20.000 sollen allein aus Indien kommen. Das verkündete der französische Minister für digitalen Wandel, Jean-Noël Barrot, bei einem Aufenthalt in Indien. Bereits jetzt tragen internationale Studierende bis zu 5 Milliarden Euro zur französischen Wirtschaft bei, wie eine Studie von Campus France zeigt.
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Zwar verkündete die Direktorin des British Council, Maddalaine Ansell, auf der ersten "Going Global Asia Pacific"-Konferenz jüngst, wie wichtig es sei, zu zeigen, dass das Vereinigte Königreich internationale Studierende schätze. Doch aus der britischen Regierung sind immer wieder andere Signale zu vernehmen. Verschärfte Bestimmungen für die Einreise internationaler Studierender werden seit einigen Jahren immer wieder gefordert, auch von Innenministerin Suella Braverman.
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Niederlande: Anwerbestopp internationaler Studierender durch Universitäten gefordertNiederländische Abgeordnete haben ihre Regierung per Antrag dazu aufgefordert, die aktive Anwerbung internationaler Studierender aus dem Ausland durch niederländische Hochschulen zu unterbinden. Hintergrund seien die bereits ausgereizten Kapazitäten von Studierendenwohnungen, Laboren und Hörsälen. Bildungsminister Robbert Dijkgraaf versprach, Anfang nächsten Jahres Vorschläge zum „Management“ der Einreise internationaler Studierender vorzulegen. Der niederländische Hochschulverband setzt sich seit 2018 für entsprechende Regeln ein. 2022 kamen etwa 40 Prozent der Studienanfängerinnen und -anfänger aus dem Ausland.
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Vier Jahre nach der Verabschiedung der sogenannten „Verfassung für die Wissenschaft“ durch die Regierung diskutiert die polnische Forschungsgemeinschaft, ob die Reformen die beabsichtigte Wirkung haben: das polnische Hochschulsystem besser an EU-Standards anzupassen und die Universitäten erfolgreicher für die Teilnahme an EU-Förderprogrammen aufzustellen. Während beispielsweise die größere Autonomie für Universitäten gelobt wird, kritisieren andere, die Bewertungskriterien der Reform seien nicht flexibel genug.
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Europäisches Parlament gründet ständiges Forum zum Schutz akademischer Freiheit
Das Europäische Parlament hat ein ständiges Forum ins Leben gerufen, das über neue Strategien und Gesetze zum Schutz der Wissenschaftsfreiheit in der EU vor Einmischung durch Regierungen oder andere Quellen diskutieren soll. Unter anderem soll es Einschränkungen überwachen, die Forschenden in Europa auferlegt werden. Laut Academic Freedom Index der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vom März 2022 hat die akademische Freiheit weltweit in den letzten zehn Jahren erheblich abgenommen. In Europa werden insbesondere Ungarn und Polen als Negativbeispiele für Länder genannt, in denen Regierungen versuchen, die akademische Freiheit einzuschränken.
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In einem Reflexionspapier hat die Academic Cooperation Association (ACA) fünf allgemeine Grundsätze für Europas künftige Zusammenarbeit im Bereich Hochschulbildung und Forschung definiert. Den Beitrag mit dem Titel „Europe’s International Higher Education and Research Cooperation in Times of Uncertainty – The Quest for Sensible Openness“ finden Sie hier. Am 2. und 3. Februar veranstaltet die ACA zudem in Brüssel wieder ihr Flaggschiff-Seminar „What's new in Brussels? Recent developments in European policies and programmes“. Eine Anmeldung ist ab sofort hier möglich.
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Nord-, West-, und Südeuropa |
DänemarkInt’ls “excellent business” for Denmark |
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DeutschlandOECD-Bericht zeigt: Besonders viele internationale MINT-Studierende an deutschen Hochschulen |
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Deutschland/GlobalForschende im Berliner Exil: Große Freiheit, wenig Perspektiven |
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Deutschland/NordkoreaDespite UN sanctions, Germany did research with North Korea |
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IrlandIrish government to fund student housing |
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NiederlandeDutch collaborations with foreign universities potential national security risk: advice |
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PortugalPortuguese PM announces funding top-up for higher education |
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SchwedenPlatform for Internationalisation (Plint) takes off in Sweden |
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Vereinigtes KönigreichUK launches £119M global collaboration fund |
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Do 40 per cent of international students stay in the UK? |
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ZypernForeign university students sold 'dreams' in north Cyprus |
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Mittel-, Ost- und Südosteuropa |
Europa/Westbalkanstaaten EU to ‘deepen’ research ties with Western Balkans |
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Bulgarien Education Ministry: Number of foreigners at universities in Bulgaria increasing |
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Bulgarien/Rumänien Bulgaria, Romania lag behind in R&D investment intensity in 2021 - Eurostat |
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Polen Universities plan world’s first online degree in Polish Studies for international students |
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Rumänien Study: Nearly half of Romanian students who started college in 2015 dropped out |
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Russland Why are international students still choosing Russia? |
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Russian authorities requiring school and university employees to register as United Russia party supporters |
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Slowakei Universities in eastern Slovakia hope a new research cluster will boost economic growth |
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Türkei Türkiye becomes educational hub for international students |
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Ungarn Brand new graduation rules concerning all university students in Hungary accepted today |
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Einen Überblick über die wichtigsten bildungspolitischen Reformen in der EU seit 2015 bietet der jüngst veröffentlichte Eurydice-Report „Structural indicators for monitoring education and training systems in Europe 2022“.
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EuropaUniversities, the energy crisis and the cost-cutting trap
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EU should give academic freedom stronger defences
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European rental housing costs up 17% this year as crunch continues
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Europa/IndienThese three European countries aim to attract more Indian students
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GlobalACA Think Piece: Digitalisation in International Higher Education
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EF English Proficiency Index 2022 shows country gains but growing age gap
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Reimagining career services for international students
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Vertretungsberechtigter Vorstand: Prof. Dr. Joybrato Mukherjee
Registergericht Bonn Registernummer VR 2107 Umsatzsteuer-IdNr.: DE122276332
Verantwortlicher i. S. v. § 55 Abs. 2 RStV: Dr. Kai Sicks |
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Redaktion:S15 & S21, DAAD e.V. die-journalisten.de GmbH | Köln
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