Pressespiegel Internationale Hochschulwelt - Afrika & Nahost |
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Liebe Leserinnen und Leser,
in unserer heutigen Ausgabe legen wir einen Schwerpunkt auf die Proteste im Iran nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin Jina Amini, die auch den Hochschulsektor in Atem halten.
So kam es im Zuge der Proteste zu teils gewaltsamen Massenverhaftungen auch von Studierenden, mit der Folge großer Kundgebungen auf den Universitätsgeländen. Während der Präsident der Amirkabir University of Technology bekannt gab, dass einige Studierende wieder freigelassen wurden und auf deren „unangemessenes Verhalten“ verwies, warnte der stellvertretende iranische Innenminister, dass die weiterhin inhaftierten Studierenden harte Strafen erwarten würden.
Ein iranischer Professor zeigt sich derweil anonym solidarisch mit den protestierenden Studierenden und bezeichnet diese gar als treibende Kraft bei den Protesten. Im Interview mit Zeit Campus hebt er überdies die ungewöhnlich hohe Beteiligung männlicher Studierender positiv hervor. In den weiteren Meldungen zur Region Nordafrika/Nahost finden Sie auch einen Beitrag zum wachsenden Druck auf die Hochschullehrenden im Zusammenhang mit den Protesten, zum einen durch die Regierung, zum anderen durch die protestierenden Studierenden. Führende Gastländer internationaler Studierende verzeichneten im vergangenen Jahrzehnt einen signifikanten Anstieg auslandsmobiler Studierender aus Ghana. Und das Wachstum dürfte laut Prognosen weiter anhalten: Ghana gilt aufgrund seiner relativ stabilen politischen Verhältnisse und der meist guten Englischkenntnisse der jungen Bevölkerung als attraktives Ziel für das internationale Hochschulmarketing im Globalen Süden. Unterdessen haben die von der Weltbank geförderten Afrikanischen Exzellenzzentren (ACEs) in den letzten acht Jahren erheblich zu einem Anstieg an Promotionen und Masterabschlüssen auf dem Kontinent beigetragen. Roberta Bassett, globale Leiterin der Weltbank für den tertiären Bildungsbereich und leitende Bildungsexpertin, bezeichnete die Zentren deshalb jüngst als „eine der größten Errungenschaften im Bereich der Hochschulbildung in Afrika in den letzten 20 Jahren“. Auch die diesjährigen World University Rankings des internationalen Hochschulmagazins Times Higher Education (THE) belegen eine erfreuliche Entwicklung für den afrikanischen Kontinent: Mit 97 Universitäten wurden 26 afrikanische Hochschulen mehr gelistet als noch im vergangenen Jahr, zehn haben es dabei in die globalen Top 500 geschafft. Phil Batty, leitender Wissensbeauftragter von THE, spricht von einer „dramatischen Verbesserung“ der Wissensökonomie Afrikas. Abschließend thematisieren wir in unserem Fokus Afghanistan einen weiteren Krisenherd der Region: Dort wurden Anfang Oktober trotz Sicherheitsbedenken die ersten Hochschulaufnahmeprüfungen seit Machtübernahme der Taliban durchgeführt. Erst kurz zuvor war ein Prüfungsvorbereitungszentrum in der Hauptstadt Kabul Ziel eines terroristischen Anschlags.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihr Team des DAAD-Kompetenzzentrums Internationale Wissenschaftskooperationen |
Studierende im Iran stehen im Mittelpunkt der Proteste nach dem Tod der Kurdin Jina Amini. Human Rights Iran berichtete Anfang Oktober von mindestens 116, meist friedlich protestierenden Studierenden, die teils gewaltsam verhaftet wurden. In der Folge kam es zu weiteren großen Kundgebungen auf den Universitätsgeländen. Der stellvertretende iranische Innenminister Sayyed Majid Mirahmadi kündigte daraufhin an, dass die inhaftierten Studierenden „harte Strafen“ zu erwarten hätten. |
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Ein anonymer iranischer Professor zeigt sich im Interview mit Zeit Campus solidarisch mit den protestierenden Studierenden, deren Fehlzeiten er im Gegensatz zu anderen Lehrenden nicht ahndet und deren Anliegen er anonym in sozialen Netzwerken unterstützt. Die Beteiligung von Studierenden der elitären Scharif-Universität an den Protesten bezeichnet er als „Zäsur“: Die klügsten Köpfe des Landes würden sich damit gegen die Regierung stellen, mittlerweile seien die Studierenden gar eine treibende Kraft der Proteste. Zudem hebt er den hohen Männeranteil unter den protestierenden Studierenden positiv hervor. |
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Die Zahl ghanaischer Studierender in führenden Gastländern des Globalen Nordens hat im vergangenen Jahrzehnt signifikant zugenommen. Dies liegt auch an deutlich intensivierten Marketingbemühungen durch Hochschulen in Ländern wie Deutschland, Kanada, USA oder das Vereinigte Königreich. Die große Anzahl junger Menschen mit oft guten Englischkenntnissen sowie stabile demokratische Verhältnisse machen Ghana zu einem attraktiven Ziel für das internationale Hochschulmarketing im Globalen Süden. |
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Die auf dem gesamten Kontinent eingerichteten und von der Weltbank geförderten Afrikanischen Exzellenzzentren (ACEs) haben in den letzten acht Jahren erheblich zum Anstieg der Zahl der Promotionen und Masterabschlüsse in Afrika beigetragen. Insgesamt kostete das Projekt 722 Millionen US-Dollar, einen Großteil davon steuerte die Weltbank bei. Deren Leiterin für den tertiären Bildungsbereich bezeichnete das Projekt jüngst in einem Webinar als „eine der größten Errungenschaften im Bereich der Hochschulbildung in Afrika in den letzten 20 Jahren“. |
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97 Universitäten aus 17 afrikanischen Ländern sind in diesem Jahr im World University Ranking des internationalen Hochschulmagazins Times Higher Education (THE) gelistet worden. Im vergangenen Jahr waren es noch 71. Zehn der Universitäten haben es dabei in die globalen Top 500 geschafft. Laut Phil Batty, leitender Wissensbeauftragter von THE, habe sich die Wissensökonomie Afrikas insgesamt "dramatisch" verbessert, die Universitäten würden im globalen Vergleich immer bekannter und wettbewerbsfähiger. |
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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in den letzten Wochen gleich zwei interessante Berichte mit internationalem Hochschulbezug veröffentlicht: In Bildung auf einen Blick 2022 werden die Bildungssysteme von 45 Staaten auf Basis von rund 80 Kernindikatoren verglichen, u.a. auch dem Anteil internationaler Studierender. Zudem kommt der International Migration Outlook 2022 zu dem Schluss, dass internationale Migrationsströme durch ein Abflachen der Corona-Pandemie wieder auf dem Weg zum präpandemischen Niveau sind. Der diesjährige legt zudem einen besonderen Fokus auf die internationale Studierendenmobilität.
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Naher Osten/NordafrikaArab science diaspora sets its sights back home |
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ÄgyptenEgypt’s great university expansion |
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Five-star plan to support students to commercialise research |
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Israel/Palästinensische GebieteCan east Jerusalem Palestinian education be integrated with Israel's? |
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IranAcademics under mounting pressure to join Iranian protests
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Jordanien/Deutschland€26 million grant from Germany to support TVET in Jordan |
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LibyenLibyan universities should advance democracy education |
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MarokkoMoroccan researchers move against plagiarism after study finds it widespread |
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Saudi-ArabienSaudi Arabia prepares for a quantum leap in higher education |
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Vereinigte Arabische Emirate/GlobalWhy foreign students are flocking to Dubai for higher studies |
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AngolaAngola wants to widen scientific cooperation |
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ÄthiopienWar is devastating universities, says Tigray HE leader |
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Burkina FasoBurkina Faso students march for their ‘right to education’ |
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KamerunSecurity threats a concern as new academic year begins |
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KeniaUniversities launch fresh push to triple tuition fees |
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Nigeria/GhanaOver 5,000 Nigerians studying in Ghana – High Commission |
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RuandaGender-based corruption widespread in universities – Report |
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SüdafrikaXenophobia is threatening the future of the SA university |
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Dark days: Accusations of capture and governance instability rock UCT |
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UgandaGovt to ban rich students from varsity scholarships |
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*Bei Times Higher Education können nach einer kurzen Registrierung drei Artikel pro Monat kostenfrei gelesen werden. |
Der internationale Bildungsdienstleister Quacquarelli Symonds (QS) wird am 26. Oktober erstmals ein globales Sustainability-Ranking für Hochschulen veröffentlichen. Ausgewertet wird, ob und welche Maßnahmen Hochschulen ergreifen, um die größten Herausforderungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance zu bewältigen. Weitere Informationen finden Sie hier.
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Zwischen dem 6. und 8. Oktober wurden in Afghanistan die ersten Hochschulaufnahmeprüfungen seit Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 durchgeführt. Erst eine Woche zuvor war ein Prüfungsvorbereitungszentrum Ziel eines Terroranschlags. Die im Volksmund als „Kankor“ bezeichneten Prüfungen sind für Tausende junge Afghaninnen und Afghanen die einzige Zugangsmöglichkeit zu einem Studium. Der Sprecher des zuständigen Ministeriums sprach von bis zu 150.000 Teilnehmenden, laut unabhängigen Quellen fiel die Zahl jedoch deutlich niedriger aus. Auch zum Frauenanteil bei den Prüfungen gibt es abweichende Angaben. |
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AfghanistanAfghanistan: Taliban shut women out of university classes in extended crackdown on education |
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Taliban to review Afghan curriculum in view of Islamic law |
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Afghanistan/USATaliban übernehmen amerikanische Uni in Kabul |
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Vereinigtes Königreich/AfghanistanChevening Scholarship scheme reopens to Afghans |
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AfrikaHigh visa rejection blamed for cons targeting African students |
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Developing African solutions for youth employability in Ghana, Nigeria, Kenya and South Africa
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COVID-19 pandemic hurt academic experience for African international students, study finds
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Decolonial scholarship: Do academics in Africa have clay feet?
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Afrika/USA/ChinaRecruiting in Africa: US faces a stiff competitor in China |
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Global Muslim nations’ impact on science is ‘modest but growing’ |
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North–south cooperation in higher education: Revisiting international aid flows
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The West must recognise unofficial degrees from authoritarian countries
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*Bei Times Higher Education können nach einer kurzen Registrierung drei Artikel pro Monat kostenfrei gelesen werden. |
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Vertretungsberechtigter Vorstand: Prof. Dr. Joybrato Mukherjee
Registergericht Bonn Registernummer VR 2107 Umsatzsteuer-IdNr.: DE122276332
Verantwortlicher i. S. v. § 55 Abs. 2 RStV: Dr. Kai Sicks |
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Redaktion:S15 & S21, DAAD e.V. die-journalisten.de GmbH | Köln
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