Pressespiegel Internationale Hochschulwelt - Asien & Ozeanien
Ausgabe 11/2022
Liebe Leserinnen und Leser,
welche Rolle spielen chinesische Universitäten für Wissenschaft und Forschung weltweit? Eine Antwort auf diese Frage versucht William C. Kirby, Professor für Business Administration und China Studies in Harvard, in einem Essay für den "Chronicle of Higher Education" zu geben. Er attestiert der Volksrepublik den großen Ehrgeiz, eine globale Führungsrolle einzunehmen, wofür das Land umfangreiche Ressourcen aufgebracht habe. Kirby hält es daher durchaus für möglich, dass China sein Ziel erreicht, jedoch nur in Zusammenarbeit mit seinen europäischen und nordamerikanischen Partnern. Zu eng seien die historisch gewachsenen Verbindungen.
Auch die Fachzeitschrift "Nature" setzt sich mit der chinesischen Hochschullandschaft auseinander. In einer aktuellem Beitrag bittet sie Expertinnen und Experten um eine Prognose zur Frage: Welchen Einfluss wird die dritte Amtszeit des chinesischen Präsidenten Xi auf den Hochschulsektor im Land haben? Neben einem anhaltend hohen Investitionsniveau sehen die Befragten die Tendenz, sich eigenständiger in Wissenschaft und Technologieentwicklung aufzustellen. Hierfür sollen unter anderem mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Land geholt oder im Land gehalten werden. Auch in strategisch wichtigen Branchen wie der Halbleiterherstellung, der Digital-Wirtschaft, der Biomedizin und beim Quanten-Computing sehen die Expertinnen und Experten wachsende Autonomiebestrebungen.
Derweil wächst das Interesse internationaler Studierender an einem Studienaufenthalt in Südkorea. Die Gründe für diese Beliebtheit sieht Vaibhav Singh, Mitgründer der Online-Plattform „Leap Scholar“ für den Studierendenaustausch in Südasien, nicht nur im guten Abschneiden zahlreicher Universitäten beim jüngsten QS-Hochschulranking und allgemein hohen Bildungsstandards. Die zehntgrößte Volkswirtschaft der Welt biete Studierenden auch großzügige Stipendien an. Darüber hinaus würden die Lebenshaltungskosten und Studiengebühren vergleichsweise niedrig ausfallen.
Mit dem steigenden Interesse am wissenschaftlichen Austausch mit Indien beschäftigt sich Philip G. Altbach, Forschungsprofessor und Fellow am Center for International Higher Education (CIHE) des Boston Colleges in einem Gastbeitrag für die "University World News". Einen wichtigen Grund hierfür sieht er in der wissenschaftlichen Öffnung des Landes, warnt die internationale akademische Gemeinschaft jedoch vor übereiltem Engagement in Anbetracht nach wie vor anhaltender Probleme vor Ort.
Immer mehr international mobile Studierende entscheiden sich für ein Studium in Asien, wie in einem Beitrag der Online-Plattform "Study International" berichtet wird. Die Gründe hierfür seien vielfältig: Nicht nur die vergleichsweisen niedrigen Studiengebühren und Lebenshaltungskosten zögen internationale Studierende in die Region, auch die Geschichte und Kultur asiatischer Länder trage zur Beliebtheit bei. Ebenso sei das gute Abschneiden von immer mehr Hochschulen der ASEAN-Region bei verschiedenen Rankings ein Entscheidungsfaktor.
Abschließend noch eine Veranstaltungsankündigung in eigener Sache: Das Kompetenzzentrum Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi) bietet einen KIWi Connect & Match zum Thema „Entrepreneurship in Jordan and Germany – New Potential for Academic Co-operation“ an. Die virtuelle Veranstaltung findet am 18./19. Januar 2023 statt. Neben der thematischen Einführung ermöglicht der KIWi Connect den Peer-to-Peer-Erfahrungsaustausch zur konkreten Kooperationspraxis und damit ein erstes Kennenlernen der teilnehmenden Hochschulen. Das darauffolgende KIWi Match bietet Raum für konkrete Anbahnungsgespräche zwischen einzelnen deutschen und jordanischen Hochschulen sowie außeruniversitären Einrichtungen. Veranstaltungssprache ist Englisch. Hier gelangen Sie zur Registrierung für die Veranstaltung und erhalten weitere Informationen.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihr Team des DAAD-Kompetenzzentrums Internationale Wissenschaftskooperationen
Dieser Frage geht William C. Kirby, Professor für Business Administration und China Studies in Harvard, in seinem Essay nach. Neben einem historischen Abriss betrachtet er den Status quo der chinesischen Hochschullandschaft und untersucht den Einfluss der Politik auf die Entwicklung der Wissenschaft im Land. Sein Fazit: Auch wenn chinesische Universitäten im 21. Jahrhundert globale Standards setzen könnten, gelinge ihnen das nicht allein. Sie sind nach internationalen Vorbildern entstanden und in Partnerschaft mit den großen Institutionen Europas und Nordamerikas gewachsen und gediehen. In dieser Gesellschaft wollen sie bleiben, mit ihr konkurrieren und sie anführen.
Nachdem der chinesische Präsident Xi Jinping für seine dritte Amtszeit bestätigt worden ist, hat die Fachzeitschrift „Nature“ mit Expertinnen und Experten gesprochen, um zu prognostizieren, wie sich die dortige Hochschullandschaft entwickeln könnte. Weiterhin seien hohe Investitionen in die Wissenschaft zu erwarten. Dabei könnte ein Fokus auf dem Ausbau der Eigenständigkeit in Wissenschaft und Technologieentwicklung liegen, beispielsweise in strategisch wichtigen Branchen, wie der Halbleiterherstellung, der Digital-Wirtschaft, der Biomedizin und beim Quanten-Computing. Auch könnte China versuchen, internationale Forschende anzuwerben und chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im Ausland arbeiten, zurückzugewinnen.
Südkorea rückt als Studiendestination für internationale Studierende in den Blick, schreibt Vaibhav Singh, Mitgründer der Online-Plattform „Leap Scholar“ für den Studierendenaustausch in Südasien. Die Attraktivität sei dabei nicht nur auf die über 40 Universitäten im jüngsten QS-Hochschulranking zurückzuführen. Hohe Bildungsstandards und finanzielle Anreize, wie erschwingliche Studiengebühren und großzügige Stipendien, würden die Anziehungskraft ebenfalls steigern.
Das Interesse am wissenschaftlichen Austausch mit Indien ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Ein wichtiger Grund hierfür sei laut Philip G. Altbach, Forschungsprofessor und Fellow am Center for International Higher Education (CIHE) des Boston Colleges, die Öffnung der indischen Wissenschaftslandschaft für die internationale Hochschulwelt. Altbach kommt mit Blick auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Lage im Land jedoch zu einem warnenden Fazit: Die internationale akademische Gemeinschaft solle die tatsächlichen Begebenheiten des indischen Hochschulwesens genau betrachten, bevor sie sich im zweitgrößten akademischen System der Welt engagiere.
Immer mehr international mobile Studierende entscheiden sich für ein Studium in Asien. Vergleichsweise niedrige Studiengebühren und Lebenshaltungskosten ziehen Studierende ebenso an wie Geschichte und Kultur asiatischer Länder. Ein weiterer Faktor in der Entscheidungsfindung sind Hochschulrankings. So haben sich beispielsweise viele Institutionen der ASEAN-Region mittlerweile im World University Ranking von Times Higher Education (THE) etabliert. China stellte zudem 2023 erstmals mehr Universitäten in der THE-Rangliste der besten Universitäten der Welt als die USA.
Die November-Ausgabe des ICEF Podcastsbeschäftigt sich mit der digitalen Transformation in der internationalen Bildungslandschaft. Die Folge wurde vor einem Live-Publikum auf dem ersten ICEF Berlin Digital Day am 2. November aufgezeichnet.
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