Pressespiegel Internationale Hochschulwelt - Afrika & Nahost |
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Liebe Leserinnen und Leser,
die aktuellen Proteste an Universitäten und Schulen im Iran stünden für die aufklärerische Kraft von Bildung und Wissenschaft, erklärt Kai Gehring von Bündnis 90/Die Grünen in seinem Gastbeitrag für den Blog des Wissenschaftsjournalisten Jan-Martin Wiarda. Schulen und Universitäten als Orte des kritischen Denkens stünden im Zentrum der andauernden Aufstände, doch anstatt Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zu gewährleisten, reagiere die iranische Regierung mit brutaler Unterdrückung. Gehring plädiert für klare Signale der internationalen Gemeinschaft zum Schutz von Studierenden und Forschenden. Die kürzlich veröffentlichte, zweite Ausgabe des „Times Higher Education (THE) Arab University Rankings“ listet 169 Universitäten in der arabischen Region, von denen die meisten ihre Gesamtpunktzahl bei den Leistungsindikatoren wie Lehre und Internationalität im Vergleich zum Vorjahr verbessern konnten. Die Top 10 des Rankings dominieren Universitäten aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, Spitzenreiter ist die King Abdulaziz University im saudi-arabischen Jeddah. Das Niveau der Hochschulbildung in Nigeria liege nicht mehr auf dem einstigen Weltklasse-Niveau, findet Professor Ayo Olukotun, Direktor des Institute for Governance Studies an der nigerianischen Olabisi Onabanjo University. In früheren Jahren seien bestimmte nigerianische Universitäten für ihre hohen Standards und Spezialisierungen bekannt gewesen. Heute explodierten die Zahlen neuer Hochschulen unter anderem aus politischen Gründen, aber es mangele an Qualität und solider Finanzierung. Um wieder höhere Standards zu erreichen, sollte sich das Land auf die Förderung bestehender Einrichtungen konzentrieren. In ganz Afrika bestünden ähnliche Herausforderungen und Chancen für die Hochschulbildung, betonte der stellvertretende Bildungsminister in Ghana kürzlich bei einer Konferenz zur Harmonisierung der afrikanischen Hochschulbildung. Eine gelungene Harmonisierung werde daher zu einer nachhaltigen Transformation des Kontinents führen. Die wichtige Rolle der Hochschulbildung in Afrika wurde auch bei der Eröffnung des Workshops der Africa Higher Education Centers of Excellence for Development Impact betont. Universitäten seien zentral, um Innovation und Kreativität auf dem Kontinent voranzutreiben und dessen Herausforderungen zu bewältigen, erklärte Professor Olusola Bandele Oyewole, Generalsekretär der Association of African Universities. Im Fokus Afghanistan lesen Sie heute ein Interview mit unserem Bereichsleiter „Stipendienprogramme Süd“, Dr. Christian Hülshörster, über den Zustand des afghanischen Wissenschaftsbetriebs. Er berichtet über den Verlust der Wissenschaftsfreiheit, einen „unglaublichen Braindrain“ und die Schutzprogramme des DAAD.
Mit dieser Ausgabe verabschieden wir uns in eine kurze Winterpause und melden uns in der vierten Kalenderwoche des neuen Jahres wieder mit der nächsten Afrika & Nahost-Ausgabe des Pressespiegels Internationale Hochschulwelt.
Wir wünschen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit, einen guten Rutsch ins neue Jahr und wie immer eine anregende Lektüre Ihr Team des DAAD-Kompetenzzentrums Internationale Wissenschaftskooperationen |
Angesichts der Proteste an Universitäten und Schulen im Iran plädiert Kai Gehring (Bündnis 90/Die Grünen) in einem Gastbeitrag für die Wissenschaftsfreiheit. Das brutale Vorgehen der iranischen Behörden gegen die Protestierenden sei ein inakzeptabler Angriff auf das Recht auf Bildung, so der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags. Die internationale Gemeinschaft müsse mit einer menschenrechtsbasierten und feministischen Außenpolitik reagieren und auf die Freilassung Inhaftierter hinwirken.
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Die meisten Universitäten in der arabischen Region haben ihre Gesamtpunktzahl bei den Leistungsindikatoren des „Times Higher Education (THE) Arab University Rankings“ verbessert. Diese beziehen sich auf die Bereiche Lehre, Forschung, Forschungseinfluss, Internationalität und gesellschaftliche Auswirkungen. Die Top 10 des Rankings stammen aus nur vier Ländern: Saudi-Arabien (5), den Vereinigten Arabischen Emiraten (3), Katar (1) und Ägypten (1). Spitzenreiter ist die King Abdulaziz University im saudi-arabischen Jeddah.
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Nigeria verliere im Bereich exzellenter Hochschulbildung immer mehr den Anschluss, findet Professor Ayo Olukotun. Der Direktor am Institute for Governance Studies der nigerianischen Olabisi Onabanjo University benennt verschiedene negative Entwicklungen im Hochschulbereich, darunter die explosiv gestiegene Anzahl neuer Universitäten im Land in den letzten Jahren, während es den bestehenden Einrichtungen immer schlechter gehe. Nigeria müsse sich wieder mehr auf die Qualität der Hochschulen konzentrieren, um im weltweiten und im afrikanischen Bildungssektor erneut wettbewerbsfähig zu werden.
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Die Harmonisierung der Hochschulbildung auf dem afrikanischen Kontinent werde eine nachhaltige Transformation des Kontinents gewährleisten, so der stellvertretende Bildungsminister in Ghana, John Ntim Fordjour, bei der Eröffnung der zweiten Phase der Abschlusskonferenz „Harmonisation of African Higher Education, Quality Assurance and Accreditation (HAQAA2)“ in Accra. Auch andere Teilnehmende sprachen sich für die Bedeutung der gleichnamigen Initiative aus, die von der EU-Kommission in Partnerschaft mit der Afrikanischen Union finanziert wird. Die erste Phase wurde von 2016-2018 durchgeführt, die zweite Phase soll auf den Ergebnissen der ersten Phase aufbauen.
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Einen Ausbau der Hochschulkapazitäten in ganz Afrika forderte der gambische Präsident Adama Barrow bei der Eröffnung des 8. regionalen Workshops der Africa Higher Education Centers of Excellence for Development Impact (ACE Impact) in Gambias Hauptstadt Banjul. Gambia konzentriere sich zum Beispiel aktuell auf die Einrichtung spezieller Exzellenzzentren für Unternehmertum im Bereich Wissenschaft, Technologie und Ingenieurwesen. Im Fokus der Gespräche standen neben der allgemeinen Bedeutung von Bildung auch die Schlüsselrolle von MINT-Fächern und der Umgang mit unterschiedlichen Herausforderungen in der Region.
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Das gesamte Ranking arabischer Universitäten 2022 von Times Higher Education finden Sie in diesem digitalen Magazin, das neben dem Ranking selbst auch mehrere Hintergrund-Berichte zur Hochschullandschaft der Region enthält.
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Golfstaaten Heavy-handed Gulf regulation ‘holds back student employability’ |
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ÄgyptenA primer on international student recruitment in Egypt |
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Irak Iraqi higher education needs to develop a culture of critical thinking |
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Iran Iran unis ‘backing dictatorship’ – academic |
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IsraelEducation abroad comes with a high cost for Israeli students |
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KatarWorld cup raises issues of academic freedom |
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Oman Switch to active learning ‘boosts grades in developing world’ |
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PakistanEducation system in Pakistan not developing critical thinking in students, lament academics |
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Saudi-ArabienScholarships, modernisation, and student mobility: Recruiting in Saudi Arabia now |
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Vereinigte Arabische Emirate UAE sets a new tone for scholarship programmes in the Persian Gulf |
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Äthiopien/Südsudan Ethiopia, South Sudan sign collaborate on education |
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Demokratische Republik KongoAll first years may soon study military courses, patriotism |
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Gambia Gambia: Barrow says govt will transform higher education system through reforms |
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Kap Verde Cape Verde assesses universities’ quality for the first time |
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Nigeria/USAU.S. introduces no-interview student visa renewals for Nigerians |
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Nigeria/Vereinigtes Königreich‘Traumatising’ forex policy blamed for students’ woes |
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Sierra LeoneSurge in school-leavers leads to sifting entrance exams |
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SüdafrikaUniversity of South Africa: Supporting multilingualism in South African higher education |
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Tackling systemic racism in South Africa’s higher education system |
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TansaniaTanzania: ministry tasks universities to raise standards for global recognition |
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*Bei Times Higher Education können nach einer kurzen Registrierung drei Artikel pro Monat kostenfrei gelesen werden. |
Das Papier Internationale Hochschulkooperationen im Magazin „FES Impuls“ der Friedrich-Ebert-Stiftung beschäftigt sich mit der Ausgestaltung internationaler Kooperationen in der Wissenschaft, welche Werte dabei maßgeblich sind und wo Grenzen liegen sollten. Es werden Unterstützungsangebote und Kriterien zur Orientierung für Hochschulen vorgestellt.
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Über ein Jahr nach der Machtergreifung durch die Taliban sei der Wissenschaftsbetrieb in Afghanistan „nur noch ein Schatten seiner selbst“, sagt Dr. Christian Hülshörster, DAAD-Bereichsleiter „Stipendienprogramme Süd“, im Interview auf DAAD Aktuell. Ehemalige Geförderte sowie Menschen, die das Land verlassen haben, berichten demnach von desolaten Zuständen an den afghanischen Hochschulen. Laut Hülshörster erlebe das Land einen „unglaublichen Braindrain“, Wissenschaftsfreiheit sei praktisch nicht mehr gegeben.
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Taliban seeks to turn fighters into faculty as exams scrapped
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Working paper: Higher education in Europe: A pathway to protection for Afghans?
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Taliban renames American University of Afghanistan
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Taliban’s call for academics to return met with scepticism
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Iran/DeutschlandUni-Solidarität mit iranischen Protesten: „Den Nahen Osten neu erfinden“ |
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Wissenschafts-Organisationen bestürzt über Gewalt im Iran |
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Afrika African universities are ‘diploma mills’ |
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Business Schools for Climate Leadership initiative launched |
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Afrika/Europa VCs from Africa, Europe discuss building scientific capacity |
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Afrika/Kanada African students face tough battle for Canada visas |
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Afrika/Russland/UkraineWhy are Russian universities pushing African students to fight in Ukraine? |
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*Bei Times Higher Education können nach einer kurzen Registrierung drei Artikel pro Monat kostenfrei gelesen werden. |
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Vertretungsberechtigter Vorstand: Prof. Dr. Joybrato Mukherjee
Registergericht Bonn Registernummer VR 2107 Umsatzsteuer-IdNr.: DE122276332
Verantwortlicher i. S. v. § 55 Abs. 2 RStV: Dr. Kai Sicks |
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Redaktion:S15 & S21, DAAD e.V. die-journalisten.de GmbH | Köln
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