Pressespiegel Internationale Hochschulwelt - Europa |
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Liebe Leserinnen und Leser,
der fortdauernde Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine stellt die europäische Hochschulgemeinschaft weiterhin vor große Herausforderungen. So befürchtet die Europäische Universitätsvereinigung EUA beispielsweise, dass Regierungen in Belgien, Estland, Deutschland, Italien, Lettland, Norwegen, Polen, der Niederlande und Schweden versuchen könnten, steigende Verteidigungsausgaben durch Kürzungen im Hochschulbereich auszugleichen. Dabei haben steigende Energie- und Inflationskosten den finanziellen Druck auf die Einrichtungen ohnehin bereits erhöht. Als Reaktion auf den Krieg haben unterdessen die europäischen Hochschulverbände German U15, Udica und Guild of European Research-Intensive Universities eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie eine stärkere internationale Zusammenarbeit im Hochschulbereich fordern. Die Vorschläge sehen beispielsweise vor, EU-Programme für Forschung, Innovation und Bildung auch für Länder außerhalb Europas zu öffnen.
Wie Hochschulen geflüchtete Studierende unterstützen können und wie eine ideale Lernumgebung für diese aussieht, beschreibt Rima Gulshan, Professorin für Englisch, Sprach- und Literaturunterricht sowie Sozialwissenschaften am Northern Virginia Community College. Neben einem sicheren Lernraum seien vor allem Mitgefühl und Freundlichkeit wichtig. Gulshan hat bereits rund 20 Jahre mit geflüchteten Studierenden aus Eritrea, Afghanistan, Russland, Jemen, Irak, Iran und zuletzt auch aus der Ukraine gearbeitet.
Doch nicht nur der Krieg in der Ukraine sorgt für Friktionen im Europäischen Hochschulraum: Im vergangenen Jahr haben sich rund 40 Prozent weniger Studierende aus der EU im Vereinigten Königreich für ein Studium über die nationale Vergabestelle, Universities & Colleges Admissions Service, beworben. Laut Handelsblatt hat sich die Zahl der EU-Studierenden an der Universität Oxford nach dem Brexit sogar halbiert. Zeitgleich ist das Interesse international mobiler Studierender an einem Studium in verschiedenen EU-Ländern (u.a. auch Deutschland) stark gestiegen. Doch ist diese Entwicklung nur bedingt durch den sogenannten "Brexit-Effekt" zu erklären, wie eine Analyse der PIE News zeigt.
Unterdessen haben Deutschland und Indien erstmals eine Mobilitätspartnerschaft vereinbart. Ziel ist es unter anderem, sich gegenseitig im Hochschulbereich zu unterstützen und für mehr Austausch von Studierenden, Fachkräften und Forschenden zu sorgen.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihr Team des DAAD-Kompetenzzentrums Internationale Wissenschaftskooperationen |
Belgien, Estland, Deutschland, Italien, Lettland, Norwegen, Polen und Schweden planen eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Das könnte laut European University Association (EUA) die Finanzierung der Hochschulbildung beeinträchtigen: Kürzungen seien wahrscheinlich. Beispielsweise wird die niederländische Regierung rund 6,7 Mrd. Euro, die ursprünglich für Forschung und Innovation vorgesehen waren, in die Verteidigung umleiten, so der öffentlich-rechtliche Rundfunkanbieter NOS. Neben möglichen Kürzungen sind laut EUA steigende Energie- und Inflationskosten die größte Sorge. |
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Die Hochschulverbände German U15, Udice und Guild of European Research-Intensive Universities haben am 27. April eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Darin bekräftigen sie auch mit Blick auf die Invasion in der Ukraine ihr Engagement für eine stärkere internationale Forschungszusammenarbeit. Unter anderem schlagen sie vor, dass EU-Programme für Forschung, Innovation und Bildung stärker für Länder außerhalb der EU geöffnet werden sollten. Beispielsweise möchten sie der Schweiz und dem Vereinigten Königreich die Teilnahme am Forschungs- und Entwicklungsprogramm Horizont Europa ermöglichen. |
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Mehr denn je müssen Hochschuleinrichtungen einen Ort der Sicherheit und des Miteinanders für Studierende aus der Ukraine und anderen Krisenregionen bieten, fordert Rima Gulshan. Aus Sicht der Professorin für Englisch, Sprach- und Literaturunterricht sowie Sozialwissenschaften am Northern Virginia Community College zählen in erster Linie Mitgefühl und Freundlichkeit. Speziell Lehrenden käme eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden ihrer Studierenden zu. Gulshan hat 20 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit geflüchteten Studierenden aus unterschiedlichen Ländern. |
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2021 bewarben sich laut Universities & Colleges Admissions Service (UCAS) etwa 40 Prozent weniger EU-Studierende über UCAS an Universitäten im Vereinigten Königreich als 2020. Laut Handelsblatt hat sich die Zahl der EU-Studierenden an der Universität Oxford nach dem Brexit sogar halbiert. Zeitgleich verzeichneten Universitäten in Europa eine erhöhte Nachfrage von international mobilen Studierenden. Doch ist die neugewonnene Popularität auf den "Brexit-Effekt" zurückzuführen oder setzt sich damit ein Trend fort, der in vielen Ländern bereits zuvor begonnen hatte? Und welche Zielländer wählen EU-Studierende anstelle des Vereinigten Königreichs? Ein Überblick von The PIE News. |
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Beide Regierungen erhoffen sich, mit der neuen Partnerschaft die gegenseitige Mobilität von Studierenden, Fachkräften und Forschenden zu steigern. Zukünftig wollen sie zudem die Internationalisierungsbemühungen der jeweils anderen Seite im Hochschulbereich unterstützen. Die Vereinbarung umfasst unter anderem die Einrichtung digitaler Vorbereitungskurse, die indische Studierende im Vorfeld ihres Studiums in Deutschland belegen können. Es handelt sich um das erste Abkommen dieser Art zwischen den beiden Ländern. |
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Aufgrund des Kriegs in der Ukraine versendet der DAAD bis auf Weiteres regelmäßig eine Sonderausgabe des "Pressespiegel Internationale Hochschulwelt" mit Nachrichten rund um die bildungspolitische Lage in der Ukraine und in Russland, sowie zu den globalen Folgen des Kriegs für die Hochschulbildung. Sie können sich für diese Sonderausgabe (sowie für alle übrigen Ausgaben des Pressespiegels) anmelden, indem Sie am unteren Rand des Newsletters (direkt oberhalb des Impressums) auf "Abonnement-Auswahl" klicken. Auf der sich öffnenden Seite können Sie alle Ausgaben aus- oder abwählen. |
Nord-, West-, und Südeuropa |
BelgienStudent housing in Belgium: 500 students looking for accommodation but only 60 rooms available |
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Deutschland Uni Köln ernennt Rassimuskritik-Beauftragte |
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Deutschland/ChinaWissenschaftsbeziehungen zu China: Regierung sieht Konfuzius-Institute kritisch |
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DänemarkDenmark: Universities record lowest preliminary application rates in last four years |
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FrankreichJede vierte Studentin einer französischen Elite-Uni beklagt sexuelle Gewalt |
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FinnlandFinland makes it easier for international students to work and stay |
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IrlandAccommodation crisis in Ireland forces International Students to sleep on streets |
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Schweden/Norwegen/EuropaSupport for European Universities expansion is qualified |
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SpanienLanguage enrolment in Spain dropped by more than 60% during COVID but recovery expected in 2022 |
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Vereinigtes KönigreichInternational students: There will be winners and losers |
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Mittel-, Ost- und Südosteuropa |
BulgarienBulgaria launches AI research centre to woo science and tech talent |
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Bulgarien/Vereinigtes KönigreichNumber of Bulgarian students in UK universities is slightly declining over the years |
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Belarus/RusslandUnter Russlands Einfluss: Auch in Belarus spielt sich eine Katastrophe ab |
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EstlandMarju Himma: Estonia is not wealthy enough to afford cheap higher education |
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KroatienInternational students making Croatia their new home |
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Croatian Higher Education institutions awarded 521 postgraduate degrees in 2021, data show |
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Russland/EuropaRussians to consider pulling out of Bologna Process |
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Russland/IndienRussia seeks India ties as Western sanctions hit universities |
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Russland/USAPutin won’t like U.S. immigration plan to attract russian scientists |
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Ukraine‘Retaining scholars in Ukraine is key’: Zelenskyy advisor |
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Ungarn/AfrikaHungary makes strides in bid for African students |
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Deutschland/USADeutsches Wissenschafts-Haus in San Francisco eröffnet |
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Europa/Vereinigtes KönigreichFewer early career researchers heading to UK from European Union |
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EuropaResearchers must ‘shape change’ in int’l cooperation |
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Begehrte "ERC Advanced Grants" 2021 vergeben |
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Forecasts suggest significant rental cost increase in Europe |
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EU still behind on AI, but not as much as feared |
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GlobalGlobal Agency Survey 2021: growth in secondary and HE, UK and Canada dominate |
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Impact Rankings 2022: results announced |
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Vertretungsberechtigter Vorstand: Prof. Dr. Joybrato Mukherjee
Registergericht Bonn Registernummer VR 2107 Umsatzsteuer-IdNr.: DE122276332
Verantwortlicher i. S. v. § 55 Abs. 2 RStV: Dr. Kai Sicks |
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Redaktion:S15 & S21, DAAD e.V. die-journalisten.de GmbH | Köln
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