Pressespiegel Internationale Hochschulwelt - Amerika
Ausgabe 11/2022
Liebe Leserinnen und Leser,
nachdem die Zahl internationaler Studierender in den USA zuletzt rückläufig war, stehen die Zeichen nach neuen Angaben des Institute of International Education nun wieder auf Wachstum. Das erklärt der Außenstellenleiter des DAAD in New York, Benedikt Brisch, im Interview auf dem Blog von "Wissenschaft weltoffen". Er gibt seine Einschätzung zur Studierendenmobilität in den USA und ihrer Entwicklung, auch vor dem Hintergrund der im vergangenen Monat durchgeführten Midterm Elections.
Laut aktueller Statistik liegt die Gesamtzahl internationaler Studierender in den USA bei knapp einer Million. Obwohl die meisten von ihnen auch nach Abschluss des Studiums im Land leben und arbeiten wolle, gelinge dies nicht einmal der Hälfte, konstatiert ein Beitrag in der US-Zeitschrift "The Nation". Grund dafür seien vor allem schwierige Job- und Visabedingungen. Der American Council on Education (ACE) setzt sich deshalb für eine umfassende Einwanderungsreform ein.
Kanada verdiene eine „Eins Plus“ beim Rekrutieren Studierender aus dem Ausland, allerdings müsse das Land sie auch besser unterstützen, mahnt die kanadische Professorin Rupa Banerjee in ihrer Funktion als "Canada Research Chair in Economic Inclusion, Employment and Entrepreneurship of Canada’s Immigrants". Sie beschreibt die Missstände, zum Beispiel beim Zugang zu dauerhaften Aufenthaltsgenehmigungen, und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik.
In Brasilien regiert seit Ende Oktober wieder Luiz Inácio Lula da Silva, nachdem er bereits von 2003 bis 2010 Präsident des Landes war. Die PIE News nehmen das zum Anlass, die brasilianische Bildungspolitik unter den vergangenen Regierungen genauer zu beleuchten – verbunden mit der Frage, wie sich die neue Regierung auf die Entwicklung des internationalen Bildungssektors des Landes auswirken wird.
Weltweit wird seit einigen Jahren über die Notwendigkeit einer stärkeren Diversifizierung der internationalen Studierendenschaft diskutiert. Das Ziel ist oft schwer zu fassen, denn es geht dabei nicht nur um eine möglichst ausgewogene Verteilung unterschiedlicher Nationalitäten. Vor diesem Hintergrund erläutert ein aktueller Beitrag des ICEF Monitors das neue Verständnis von Diversifizierung in der internationalen Hochschulbildung und berichtet über aktuelle Entwicklungen.
Zuletzt noch ein Veranstaltungshinweis in eigener Sache: Am 18./19. Januar 2023 bieten wir als virtuelle Veranstaltung ein KIWi Connect & Match zum Thema „Entrepreneurship in Jordan and Germany – New Potential for Academic Co-operation“ an. Neben der thematischen Einführung ermöglicht KIWi Connect den Peer-to-Peer-Erfahrungsaustausch zur konkreten Kooperationspraxis und damit ein erstes Kennenlernen der teilnehmenden Hochschulen. Das darauffolgende KIWi Match bietet Raum für konkrete Anbahnungsgespräche zwischen einzelnen deutschen und jordanischen Hochschulen sowie außeruniversitären Einrichtungen. Veranstaltungssprache ist Englisch. Hier gelangen Sie zur Registrierung für die Veranstaltung und erhalten weitere Informationen.
Mit dieser Ausgabe verabschieden wir uns in eine kurze Winterpause und melden uns in der dritten Kalenderwoche des neuen Jahres wieder, mit der nächsten Ausgabe des Amerika-Pressespiegels.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit, einen guten Rutsch ins neue Jahr und wie immer eine anregende Lektüre Ihr Team des DAAD-Kompetenzzentrums Internationale Wissenschaftskooperationen
Die Zahl der internationalen Studierenden in den USA nimmt wieder zu, erklärt der Außenstellenleiter des DAAD in New York, Benedikt Brisch. In den Vorjahren sei die Entwicklung rückläufig gewesen und das nicht erst seit dem Beginn der Corona-Pandemie, was Brisch unter anderem mit steigenden Studiengebühren an US-Hochschulen begründet. Das Wachstum sei derzeit noch vergleichsweise gering, erfreulich sei aber die schnelle Erholung der Zahl deutscher Studierender in den USA: Hier zeige sich ein Anstieg um knapp 60 Prozent, von rund 5.400 auf rund 8.600 Studierende und damit nahezu wieder auf Vor-Corona-Niveau.
In den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es fast eine Million internationale Studierende. Nach Angaben der National Science Foundation wollen davon 77 Prozent auch dauerhaft im Land bleiben und arbeiten. Aufgrund der schwierigen Job- und Visasituation können das allerdings nur 46 Prozent in die Tat umsetzen. Aktuell werden die begehrten Arbeitsvisa über ein Lotterieverfahren vergeben. Der American Council on Education (ACE) setzt sich deshalb für eine umfassende Einwanderungsreform ein.
Kanada muss mehr für seine internationalen Studierenden tun, appelliert Rupa Banerjee, Associate Professorin an der Toronto Metropolitan University und "Canada Research Chair in Economic Inclusion, Employment and Entrepreneurship of Canada’s Immigrants". Obwohl das Land Studierende aus anderen Ländern sehr erfolgreich anziehe, würden diese anschließend zu wenig unterstützt und nur etwa drei von zehn würden innerhalb von zehn Jahren eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erlangen. Es entstehe so der Eindruck, dass internationale Studierende für Kanada nur eine „Ware“ zur Aufbesserung der Wirtschaft des Landes seien.
Der Beitrag gibt einen Überblick, wie sich die Bildungspolitik Brasiliens unter der Präsidentschaft Jair Bolsonaros und unter der ersten Amtszeit des neu gewählten Präsidenten, Luiz Inácio Lula da Silva, von 2003 bis 2010 entwickelt hat. Im Beitrag teilen Anbieter von Studienreisen und -austauschprogrammen ihre Erwartungen. Ein Vertreter von CI Brazil geht beispielsweise davon aus, dass es unter Lulas Regierung mehr Finanzmittel für Bildung geben werde, angesichts der zahlreichen Probleme im Land sei es aber kaum vorherzusagen, welche Rolle die internationale Hochschulbildung dabei spielen werde.
Schon seit Längerem wird in der internationalen Hochschulgemeinde über die Notwendigkeit diskutiert, die Zusammensetzung der internationalen Studierendenschaft diverser zu gestalten. Diversität bezieht sich dabei nicht nur auf verschiedene Nationalitäten, sondern auch auf verschiedene Formen des Lernens und einen ausgewogenere Mischung an Studienfächern. Der ICEF Monitor gibt einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen, mit einem besonderen Fokus auf Australien, Kanada, die USA und das Vereinigte Königreich.
Das Papier Internationale Hochschulkooperationen im Magazin „FES Impuls“ der Friedrich-Ebert-Stiftung beschäftigt sich mit der Ausgestaltung internationaler Kooperationen in der Wissenschaft, welche Werte dabei maßgeblich sind und wo Grenzen liegen sollten. Es werden Unterstützungsangebote und Kriterien zur Orientierung für Hochschulen vorgestellt.
*Bei Times Higher Education können nach kurzer Registrierung drei Artikel pro Monat kostenfrei gelesen werden.
Podcast-Tipp: Die Oktober-Ausgabe des ICEF Podcasts geht der Frage nach, ob die traditionellen "Studierendenkorridore" unter Druck stehen und wie sich globale Ereignisse auf die internationalen Studierendenströme auswirken.
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Parts of Latin America will shift to the right in 2023