Pressespiegel Internationale Hochschulwelt - Ukraine-Sonderausgabe |
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Liebe Leserinnen und Leser, laut der ukrainischen Regierung wurden seit Kriegsbeginn bereits über 1.800 Bildungseinrichtungen zerstört. Auch die Hochschulen in der Ukraine sind betroffen, einige Institutsgebäude sind nicht mehr nutzbar, viele wurden beschädigt. Besonders schwer betroffen ist Charkiw, das als ukrainische Studierendenhauptstadt gilt. Dort ist das Institute of Physics and Technology laut dem Präsidenten der ukrainischen Nationalakademie der Wissenschaften in Kiew, Anatolij Sahorodnij, nur haarscharf einer Nuklearkatastrophe entgangen. Angesichts der Lage in der Ukraine fordern Kooperationspartnerinnen und -partner an europäischen Hochschulen, mit dem Wiederaufbau der Hochschulen möglichst bald zu beginnen, um einem möglichen „Braindrain“ im Land entgegenzuwirken. Neben dem derzeitigen Fokus auf Mobilitätspartnerschaften zur Unterstützung ukrainischer Studierender und Forschender dürfe der dringend notwendige Wiederaufbau des Landes nicht vernachlässigt werden. Auf einer Konferenz des International Science Council wurden derweil Forderungen nach langfristig angelegten Unterstützungsprogrammen für Forschende in Not laut. Die aktuelle Situation sei der richtige Zeitpunkt, um über solche Programme nachzudenken, mahnten Expertinnen und Experten. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sei eine Krise, aus der dringend gelernt werden müsse, auch für andere Krisen. Unterdessen hat in Russland der Minister für Wissenschaft und Hochschulbildung in einem Interview angekündigt, dass das Land sich aus dem Bologna-Prozess zurückziehen werde. Forderungen nach einem Aufkündigen des Bündnisses im Zuge des kriegsbedingten Zerwürfnisses mit den übrigen Bologna-Staaten hatte das Ministerium vor wenigen Monaten noch zurückgewiesen. Abschließend beleuchten Eric Piaget von der United Nations University in Brügge sowie Luk Van Langenhove und Luc Soete von der Vrije Universiteit Brüssel die Rolle der Wissenschaftsdiplomatie in Krisenzeiten und gehen der Frage nach, wie diese auch angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine funktionieren kann. Eine anregende Lektüre wünscht Ihr Team des DAAD-Kompetenzzentrums Internationale Wissenschaftskooperationen |
Laut der ukrainischen Regierung wurden seit Kriegsbeginn über 1.800 Bildungseinrichtungen im Land zerstört. Vier Universitäten gehören dazu, 25 weitere wurden beschädigt. Mehrere Universitäten mussten durch den Krieg umziehen, teilweise mehrmals. Laut Anatolij Sahorodnij, Präsident der ukrainischen Nationalakademie der Wissenschaften in Kiew, wurden Institute in Charkiw besonders hart getroffen. Durch die aktuelle Lage in der Ukraine befürchtet er, dass es zu einer verstärkten Abwanderung hoch qualifizierter Forschender kommen könnte. Sahorodnij begrüßt daher besonders Unterstützungsangebote für Forschende vor Ort in der Ukraine.
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Universitäten aus unterschiedlichsten Regionen der EU unterstützen geflüchtete ukrainische Studierende mit Mobilitätspartnerschaften. Kürzlich wurde in diesem Kontext auch das Erasmus+-Programm angepasst. Hochschulvertreterinnen und -vertreter, daruner auch Studierendenorganisationen, warnen jedoch davor, den Wiederaufbau des Landes und speziell der ukrainischen Hochschulbildungslandschaft aus den Augen zu verlieren: Dieser sei essenziell, um einen „Braindrain“ zu verhindern und als Land auf lange Sicht wieder selbst internationale Talente anzuziehen.
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Zu Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine richtete die Europäische Kommission rasch einen 25 Mio. Euro-Fonds für ukrainische Forschende ein und änderte die Regeln für das Studierendenaustauschprogramm Erasmus+. Auf einer Konferenz von Science for Ukraine, dem Kristiania University College, All European Academies (ALLEA) und dem International Science Council (ISC) forderten Expertinnen und Experten jedoch, schnell auch verlässliche, langfristig angelegte Unterstützungsprogramme für Forschende in Krisenzeiten einzurichten. Denn: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sei nur eine von vielen aktuellen und künftig zu erwartenden Krisen, für die solche Programme wichtig seien.
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Russland werde das Abkommen zur Vereinheitlichung der Hochschulbildung in Europa durch ein eigenes System ersetzen, das den „nationalen Interessen“ diene, sagte Valery Falkow, Minister für Wissenschaft und Hochschulbildung, dem russischen Wirtschaftsmagazin Kommersant. Einen genauen Zeitrahmen nannte er dabei nicht. Noch vor wenigen Monaten hatte sein Ministerium mehrere hochrangige russische Staatsbedienstete zurechtgewiesen, die die Abschaffung des Bologna-Systems aufgrund des kriegsbedingten Zerwürfnisses mit den übrigen Bologna-Staaten forderten.
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Welche Möglichkeiten hat die Wissenschaftsdiplomatie in Krisenmomenten wie dem russischen Überfall auf die Ukraine? Welche Funktionen nimmt sie in einer hochgradig voneinander abhängigen Weltgesellschaft ein? Eric Piaget von der United Nations University in Brügge sowie Luk Van Langenhove und Luc Soete von der Vrije Universiteit Brüssel beschreiben mögliche Ansätze und warnen davor, russische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kategorisch aus der internationalen Forschungsgemeinschaft auszuschließen.
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Heute, am 23.06.2022, veranstaltet das Centre For Global Higher Education (CGHE) das Webinar "Higher education in Russia Part II: Since the war began". Das kostenlose Webinar findet von 15 bis 16 Uhr deutscher Zeit statt, die Präsentation sowie eine Aufzeichung des Webinars werden jedoch im Anschluss auf der CGHE-Webseite bereitgestellt. Auch vom ersten Teil der Veranstaltungsreihe zur Hochschulbildung in Russland, "Universities as Creators of the Future: Lessons from the Embattled Ukraine", finden Sie dort eine Aufzeichnung sowie weitere Informationen.
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Zur Lage in der Ukraine und in Russland |
UkraineStudy abroad orgs launch projects in Ukraine |
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Kharkiv university staff return to work as best they can |
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War-damaged universities and staff seek help to survive |
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Wie der Krieg das Leben der jungen Ukrainer auf den Kopf stellt |
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Ukraine/RusslandUkraine imposes sanctions against 236 Russian colleges, universities and 261 college heads |
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Ukraine/GlobalAn urgent network for Ukrainian scholars |
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RusslandQS ranks Russian universities, contrary to original plan |
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Russia steps up number of state-funded university places |
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The Decline of HSE: Top Russian University stifles dissent amid Ukraine war |
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Russland/Ukraine/GlobalMass-sanctioning Russia will not solve Ukrainian academia’s problems |
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Internationale Folgen des Kriegs in der Ukraine
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GlobalDas Ende der Internationalisierung, wie wir sie kannten? |
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How Russia’s war in Ukraine will hurt academic exchange |
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Report: Education Under Attack 2022 |
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Global/RusslandThe West should not turn its back on Russian academics and students |
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Deutschland/Ukraine„Cologne/Bonn Academy in Exile“: Wissenschaft in Kriegszeiten |
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Aus der Ukraine an die Uni? Vieles ist unklar |
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Ukraine-Krieg: Studenten suchen mehr psychologische Beratung |
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Geflüchtete Studierende zieht es nach Hamburg |
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Japan/Taiwan/UkraineUniversities in Japan and Taiwan open doors to Ukrainians |
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Südafrika/UkraineStudents fleeing Ukraine battle to access local courses |
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Polen/UkraineMedical university forges links with Ukraine counterparts |
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Im Rahmen der Nationalen Akademischen Kontaktstelle Ukraine liefert der DAAD Beratung und Informationen für geflüchtete ukrainische Studierende und Forschende auf Ukrainisch, Deutsch und Englisch. Alle bereitgestellten Informationen finden Sie hier.
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Ukraine/EuropaSchritt für Schritt in die EU |
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Ukraine/Russland/GlobalInterview / Das Undenkbare: Friedensperspektiven in Kriegszeiten |
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Global/UkraineYuval Noah Harari argues that what’s at stake in Ukraine is the direction of human history |
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How Ukraine is changing war studies |
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Deutschland/UkraineWarum viele Ukrainer Deutschland verlassen |
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Deutschland/RusslandAus Russland geflohen, in Deutschland nicht in Sicherheit |
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Russland‘Defending the Donbas is one thing. Bombing Kyiv is another’ Russia’s Communist Party officially supports the war against Ukraine. But its younger members are speaking out. |
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‘The divisions are clear’ Sociologist Alexei Titkov on how the war against Ukraine has changed Russian society |
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Vertretungsberechtigter Vorstand: Prof. Dr. Joybrato Mukherjee
Registergericht Bonn Registernummer VR 2107 Umsatzsteuer-IdNr.: DE122276332
Verantwortlicher i. S. v. § 55 Abs. 2 RStV: Dr. Kai Sicks |
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Redaktion:S15 & S21, DAAD e.V. die-journalisten.de GmbH | Köln
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