Pressespiegel Internationale Hochschulwelt - Afghanistan-Update |
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Liebe Leserinnen und Leser, die Hardliner in der Taliban haben sich durchgesetzt: Entgegen aller Ankündigungen dürfen Mädchen höherer Klassenstufen nun doch nicht wie geplant am Unterricht teilnehmen. Nachdem kurz zuvor noch alle Schülerinnen und Schüler aufgefordert worden waren, den Unterricht wieder aufzunehmen, gab die aktuelle Regierung am Tag des Starts des neuen Schuljahres die kurzfristige Änderung bekannt. In der internationalen Gemeinschaft zeigte man sich enttäuscht. Dr. Melissa L. Skorka von der University of Oxford indes ist sich sicher, dass die Taliban die Bildung afghanischer Frauen und Mädchen weiterhin als Druckmittel verwenden werden, wenn es um internationale Anerkennung sowie Fragen von finanziellen Sanktionen oder Hilfen im Land geht. Sie zählt mögliche Hilfestellungen auf, die internationale Großmächte jetzt leisten könnten.
Welche Auswirkungen die restriktive Bildungspolitik des Regimes für Mädchen und Frauen in Afghanistan hat, zeigt ein Bericht des britischen Mediums Byline Times, das acht Monate nach seinem ersten Besuch des Kandahar Institute of Modern Studies dokumentiert, was sich an der privaten Hochschule für Frauen seit der Machtübernahme durch die Taliban verändert hat. Razia Jan, in den 1970er Jahren in die USA emigriert, hat bereits 2007 eine Organisation ins Leben gerufen, die Frauen den Zugang zu Bildung erleichtern soll. Im darauffolgenden Jahr eröffnete sie eine Mädchenschule im Nordosten Kabuls. Im Interview spricht sie darüber, wie sie ihren Kampf um Bildungsgerechtigkeit für Frauen und Mädchen aktuell fortsetzt. Unterdessen warten immer noch rund 350 Studierende der American University of Afghanistan auf ihre Evakuierung. Die Einrichtung war eine der ersten in Kabul, die Aufständische im Zuge der Machtergreifung durch die Taliban unter ihre Kontrolle brachten, die ehemaligen Studierenden müssen sich seitdem verstecken und fürchten um ihr Leben. Eine anregende Lektüre wünscht Ihr Team des DAAD-Kompetenzzentrums Internationale Wissenschaftskooperationen |
Ende März gab die Taliban-Regierung bekannt, dass Schulen für Mädchen ab der sechsten Klasse nun doch nicht wieder geöffnet würden. Noch wenige Tage zuvor waren alle Schülerinnen und Schüler aufgefordert worden, in den Unterricht zurückzukehren. Ein Sprecher des Bildungsministeriums redete von einer „sensiblen und kulturellen Angelegenheit“. Die internationale Gemeinschaft zeigte sich enttäuscht und forderte die Taliban auf, die Schulen zu öffnen.
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Die Taliban werden die Bildung afghanischer Frauen und Mädchen weiterhin als Druckmittel gegenüber der internationalen Gemeinschaft verwenden, schreibt Dr. Melissa L. Skorka von der University of Oxford. Verantwortlich dafür sei vor allem das Haqqani-Netzwerk, eine Bewegung in der aktuellen Taliban, die ideologisch schärfer und gewalttätiger sei als alle, die in den 1990er Jahren existierten. Sie zeigt Mittel und Wege auf, wie USA, EU und andere Großmächte in der aktuellen Situation helfen können.
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Das Kandahar Institute of Modern Studies ist eine private Hochschule im Südosten Afghanistans mit Fokus auf der Ausbildung und Beschäftigungsaufnahme von Frauen. US-amerikanische und kanadische Pädagoginnen und Pädagogen bieten kostenlose Videokurse für die Bereiche Englisch und Management an. Das britische Online- und Printmedium Byline Times war bereits kurz vor der Machtergreifung durch die Taliban vor Ort und dokumentiert nun, was sich seitdem verändert hat.
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Seit der Machtergreifung durch die Taliban im August letzten Jahres hat sich die Lage für Frauen und Mädchen dramatisch verschlechtert. Razia Jan hat bereits 2007 mit „Razia’s Ray of Hope“ eine Organisation ins Leben gerufen, die ihnen den Zugang zu Bildung erleichtern soll, im darauffolgenden Jahr eröffnete sie eine Mädchenschule im Nordosten Kabuls. Auch in der jetzigen Situation führt Jan den Kampf um das Recht auf Bildung für Frauen und Mädchen in Afghanistan fort.
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Die American University of Afghanistan war eine der ersten Einrichtungen in Kabul, die Aufständische im Zuge der Machtergreifung durch die Taliban unter ihre Kontrolle brachten. Die private Non-Profit-Universität bezeichnet sich selbst als „Leuchtturm für Bildungsqualität und akademische Freiheit“, die Taliban werfen ihr jedoch vor, ihre Studierenden gegen den Islam auszubilden. Seither versuchen die ehemaligen Studierenden aus dem Land zu fliehen. Doch trotz Bemühen der dortigen Verwaltung warten aktuell immer noch Hunderte auf ihre Evakuierung.
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Vertretungsberechtigter Vorstand: Prof. Dr. Joybrato Mukherjee
Registergericht Bonn Registernummer VR 2107 Umsatzsteuer-IdNr.: DE122276332
Verantwortlicher i. S. v. § 55 Abs. 2 RStV: Dr. Kai Sicks |
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Redaktion:S15 & S21, DAAD e.V. die-journalisten.de GmbH | Köln
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