Studierende mit Maske in einem Hörsaal
picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Hochschulentwicklung
Wie geht es an Hochschulen nach Corona weiter?

Es ist noch unklar, wie die Hochschullehre nach der Pandemie aussehen wird. Ergebnisse einer neuen Befragung von Hochschulleitungen.

30.03.2022

In Zukunft ist mit Veränderungen in Studium und Lehre zu rechnen: Die deutschen Hochschulen wollen die während der Pandemie eingeführten Lehr- und Prüfungsformate beibehalten und weiterentwickeln. Zugleich soll die technische und räumliche Infrastruktur verbessert werden. Dies zeigt eine Befragung von Hochschulleitungen, die das HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. (HIS-HE) im September 2021 für das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) durchgeführt hat.

Die befragten Hochschulleitungen vermuteten demnach, dass der Anteil an Präsenzlehre künftig durchschnittlich bei knapp 60 Prozent liegen werde, statt bei 85 Prozent aus Zeiten vor der Pandemie. Neben reinen Online-Formaten würden diese vielerorts mit Präsenz-Lehre kombiniert. Etwa 45 Prozent der Hochschulen hätten schon vor der Pandemie mit einer solchen hybriden Lehre experimentiert. Aus dem Trend zur hybriden Lehre ergibt sich laut Studie auch ein Bedarf an Unterstützungsangeboten für Lehrende und Studierende, sowie die Anpassung der räumlichen und technischen Infrastruktur.

Wie etwa Digitalisierung und Lehrentwicklung in Zukunftskonzepte eingehen sollen, sei allerdings an vielen Hochschulen noch nicht entschieden. Die Mehrheit der Hochschulen verfüge über eine Digitalisierungsstrategie. Umfassende Veränderungen an den strategischen Leitlinien der Hochschulen seien bisher allerdings eher selten. Viele Maßnahmen seien noch in der Diskussion oder Planung, oft fehle es aber an finanziellen Mitteln und an IT-Fachkräften. Auch müssten noch Fragen des Prüfungsrechts und des Datenschutzes geklärt werden. Die Studienautorinnen und –autoren betonten außerdem, dass die Befragung nach wie vor während einer Ausnahmesituation durchgeführt wurde, die von anhaltenden Belastungen geprägt sei. Dies hätten auch die befragten Hochschulleitungen immer wieder erwähnt, um die Schwierigkeit von Planungen zu erläutern.

An der Befragung haben sich laut HIS-HE die Leitungen von 126 deutschen Hochschulen beteiligt, was 30 Prozent aller vom Statistischen Bundesamt geführten Hochschulen entspreche. Die Ergebnisse stehen zum Download zur Verfügung.

cpy